Hausmittel bei Muskelkater

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Ungewohnte Belastung der Muskulatur rächt sich meistens einen Tag später: Die betroffenen Körperpartien schmerzen, vor allem bei Bewegung. So ein Muskelkater ist zwar lästig und kann tatsächlich schmerzhaft werden, die gute Nachricht ist jedoch: In aller Regel ist Muskelkater vollkommen harmlos, verschwindet von selbst wieder und der Muskel passt sich der Leistung, die von ihm verlangt wird, mit der Zeit an.

Entstehen kann Muskelkater bei jeder Form von Anstrengung, die die beteiligten Muskeln nicht gewohnt sind. Nach einer längeren Pause wieder in den Sport einzusteigen ist das Paradebeispiel, aber auch Gartenarbeit, Kisten schleppen bei einem Umzug oder auch nur ein anstrengender Großputztag mit wenig Pausen können Muskelkater nach sich ziehen. Auch wenn man beim Sport die Intensität des Trainings erhöht, beim Ausdauertraining also die Zeitspanne verlängert oder beim Krafttraining das Gewicht erhöht, ist man wieder in einem Bereich von Belastung, auf die der Körper nicht vorbereitet ist, und die entsprechenden Muskeln reagieren mit Muskelkater darauf.

Den Schmerz, der durch Muskelkater auftritt, kennt praktisch jeder, wie Muskelkater entsteht, war dagegen lange nicht klar. Längere Zeit ging man davon aus, dass die Schmerzen durch einen Überschuss an Milchsäure in der Muskulatur entstehen, inzwischen werden winzige Verletzungen als Ursache angesehen.

Ist man von Muskelkater betroffen, macht man sich aber in aller Regel auch keine Gedanken über die genauen Ursachen, sondern möchte in erster Linie, dass der lästige Schmerz wieder verschwindet. Wegzaubern lässt sich der Muskelkater leider nicht, doch es gibt einige Hausmittel, die Linderung verschaffen.

Das wichtigste Mittel gegen Muskelkater ist, dem Muskel eine Pause zu gönnen. Regenerationszeit ist ganz entscheidend. Wenn man versucht, den Muskelkater zu ignorieren und sogar einfach weiter zu trainieren, kann man das Problem schnell verschlimmern und sich eine Zerrung oder andere Verletzungen zuziehen. Diese brauchen deutlich länger zum Abheilen als ein Muskelkater und schränken viel mehr ein. Dem Muskel die nötige Ruhe zu lassen, um wieder zu heilen, ist also der erste Schritt zur Besserung.

Das bedeutet jedoch nicht, dass man sich gar nicht mehr bewegen darf. Leichte Bewegung kann tatsächlich dabei helfen, den Muskelkater zu lindern. Hat man die Muskeln zum Beispiel durch Joggen oder Walken beansprucht, kann man spazieren gehen. Bei leichter Bewegung spürt man den Muskelkater zwar, er wird im Normalfall dadurch aber tatsächlich besser, oft schon, während man noch dabei ist.

Hilfreich ist außerdem Wärme. Der Gang in die Sauna, ein warmes Schaumbad oder auch nur eine heiße Dusche können bei Muskelkater bereits Wunder wirken. Auch über Kältebäder als Hilfsmittel wird diskutiert, bei Krafttraining gilt dies jedoch eher als hinderlich, da der Muskelaufbau, der durch das Training erreicht werden soll, durch die Kältebehandlung im Endeffekt gehemmt wird.

Kirschsaft wird ebenfalls eine unterstützende Wirkung bei Muskelkater nachgesagt, genauso sollen Ingwer-Tee oder auch Cayennepfeffer-Tee helfen. Obwohl diese Hausmittel bei manchen Menschen wirken, gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis für die Wirksamkeit. Einfach auszuprobieren, ob man selbst auf eins dieser Hausmittel positiv reagiert, schadet in diesen Fällen aber auch nichts.

Allgemein hilft die Steigerung der Durchblutung des betroffenen Muskels gegen die Schmerzen. Neben Wärme regen auch manche Mittel zum Einreiben die Durchblutung an, beispielsweise Franzbranntwein, der auf eine lange Tradition der Anwendung bei Muskelschmerzen und Verspannungen zurückblicken kann.

Gegen Muskelkater gibt es also einige Hausmittel. Absehen sollte man aber von Schmerzmitteln. Diese wirken zwar gegen den Schmerz an sich, der Muskel heilt dadurch aber nicht schneller. Wenn man den Schmerz bei der Bewegung nicht spürt, kann es wiederum schneller passieren, dass man den Muskel weiter übermäßig belastet und das Problem damit verschlimmert.

Selbst ohne alle Maßnahmen sollten die Schmerzen nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Muskelkater kann am zweiten Tag schlimmer sein als am ersten, einen Tag später bemerkt man aber normalerweise bereits eine Besserung. Wenn sich die Muskelschmerzen hartnäckig halten oder weitere Beschwerden dazukommen, sollte man also zum Arzt gehen.

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